Entwicklung innerer Kraft aus Anfängersicht

Im Rahmen des Workshops mit Zhang XinBin Laoshi vom 19.09-20.09.2009 zeigte Zhang XinBin Laoshi auch einige Techniken aus dem Chi Gung zur Entwicklung der inneren Kraft. Er wies dabei darauf hin, das es wichtig ist diese Übungen mindestens drei Monate jeden Tag durchgeführt werden müssen, um einen Effekt zu merken. Ebenso sollten die Übungen aufgrund Ihrer Intensität nur abends ausgeführt werden.

Da mich das Thema Chi Gung zur Entwicklung innerer Kraft schon immer interessiert hat und mir ja nichts schlimmeres passieren konnte, als das ich um eine Erfahrung reicher bin, habe ich im Anschluss an den Workshop damit begonnen täglich abends die Übungen durchzuführen. Dummerweise ist mir genau nach zwei Monaten eine Knieverletzung dazwischen gekommen, so das ich den Test nicht zu Ende führen konnte. Hier möchte ich aber dennoch über den einen oder anderen Effekt berichten, der während meiner Übungen aufgetreten ist.

Das schwierigste war sicherlich sich jeden Abend aufzuraffen und nach draußen zu gehen, um im Park die Übungen durchzuführen. Dazu gehörte auch, das man circa eine Stunde vorher nicht viel gegessen haben durfte. Ein der wichtigsten Erkenntnisse hat weniger mit dem Chi Gung zu tun. Man gewöhnt sich dran und irgendwann will man es gar nicht mehr missen und das Wetter ist häufiger gut als regnerisch – auch im Herbst.

Am Anfang passierte erst einmal lange so gut wie nichts. Ich bin jeden Abend raus, hab mich vorher gedehnt, den Baum umarmend entspannt gestanden und die Übungen gemacht. Nach einiger Zeit passierte etwas auf das Zhang XinBin Laoshi während des Lehrgangs schon hingewiesen hatte. Während ich da so rumstand und den Baum umarmte, war manchmal kurz das Gefühl da, als würden meine Arme wie auf einer Ablage liegen. Sehr interessant; von mal zu mal konnte ich länger entspannt in dieser Haltung stehen. Das Gefühl war mehr so als würde ich gehalten, als das ich aktiv eine Haltung einnehmen würde. Sehr lange habe ich es aber dennoch oft nicht ausgehalten. Womit ich zur zweiten Erfahrung komme, die ich in dieser Zeit gemacht habe: »Calm your monkeymind« Mehr und mehr kamen meine Gedanken mit jeder Übungssequenz zur Ruhe und ich konnte mehr und mehr schauen, was so passierte. Etwas, das ich bei jeder Art von Chi Gung immens wichtig halte. Nicht etwas wollen, oder denken, das es passiert, sondern einfach abwarten und schauen was passiert. Macht auch viel mehr Spaß.

Einmal, ich war ziemlich angespannt von der Arbeit gekommen, habe ich aus dem Augenwinkel den Eindruck gehabt, als würde mein linker Arm sehr schnell mit einem Faustrückenschlag nach links ausschlagen. Ich hatte ihn aber überhaupt nicht bewegt. Chi sensations? Jedenfalls war danach die Verspannung erstmal weg.

Nun kommen wir zu den Übungen zur Entwicklung innerer Kraft. Zu diesen Übungen gehörte das klatschen mit beiden Händen auf den Bauch, und eine Art Kompressionsatmung bei der die Übungen wie unter großer Kraftanstrengung ausgeführt wurden. Dazu kam am Ende ein härteres Abklopfen der Arme. Nun da stand ich nun jeden Abend und machte meine Übungen und nichts passierte so richtig. Außer, das ich in den ersten Wochen eine extrem starken Harndrang hatte. Nicht schlimm oder nervig; nur das ich wesentlich häufiger zum Klo musste als sonst. Danach kam es zu einer Art Luftansammlung im linken Bereich unter dem Herzen. Ich denke das das wohl aufgrund der Kompressionsatmung kam. Oder ich hatte einfach schlecht gegessen und nun Blähungen.

Doch je länger ich die Übungen durchführte desto mehr kamen auch andere Effekte. Einmal als ich nach den Übungen nach Hause gekommen bin, saß ich so auf dem Sofa rum und hatte das Gefühl, als wäre meine Haut aus Eisen. Hatte ich Eisenhemd Chi Gung entdeckt? Leider kam das Gefühl leider bisher nicht wieder vor.

Also hab ich weiter gemacht. Nach und nach kamen weitere neue Erfahrungen hinzu. Während der Übungssequenzen mit der Kompressionsatmung entstand immer häufiger die Empfindung als würde ich in meiner äußeren Hülle nur noch aus einer Art Energie bestehen. Ähnlich einem Ballon – leider fehlt mir ein wirklich passender Vergleich.

Zu den Übungen gehörte ja auch wie oben schon erwähnt das klatschen der Hände auf den Bauch. Irgendwann in den letzten Wochen begann dabei ein Gefühl, als würde ich auf eine große Glocke schlagen. Mit jedem klatschen schien mein Körper in Schwingung versetzt zu werden, der durch die Beine in die Erde ging.

Neben den ganzen Dingen die während der Übungen passierten, hatte ich immer öfter das Gefühl, das beim Laufen von Formen oder beim Ausführen von Techniken ich immer weniger Kraft aufwenden musste, um Kraft in die einzelnen Techniken zu bekommen.

Leider war das der Zeitpunkt, an dem ich nicht mehr in der Lage war die Übungen weiter zu führen. Ich werde aber sobald ich wieder stehen kann mit dem Experiment von vorne beginnen.

Wie gesagt sind dies nur eigene Erfahrungen. Sie sind nur ein blinzeln auf das was noch kommen mag. Aber ich würde jedem dazu raten hier einmal seine eigenen Erfahrungen zu machen. Über Rückmeldungen oder andere Erfahrungen bin ich immer offen.

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